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Das Zimmererhandwerk ist ein Jahrhundert altes Handwerk
Mit Föllaxt und Breitaxt beschlug der Zimmermann den Baumstamm zu einem vierkantigen Bauholz. Der Abbund, das Zurechtschneiden der Hölzer und Anbringen der Holzverbindungen, geschah dann auf dem Zimmerplatz. Vom Fällen der Fichte im Walde bis zum Aufrichten des Dachstuhles, einschließlich der Dacheindeckung, war alles Arbeit des Zimmermanns. Auch der Innenausbau eines Holzhauses wie Treppenbau, Täfelung, Verlegung der Fußböden und selbst das Herstellen von Fenstern und Türen wurde und wird noch oft von ihm erledigt.
Der Zimmermann
Der berühmteste Vertreter des Berufsstandes findet sich in der Bibel: Es handelt sich um Joseph, denn Jesus wuchs bekanntlich im Haus eines Zimmermanns auf. Den Beruf des Zimmermanns oder Zimmerers gibt es allerdings schon weitaus länger. Davon legen die Pfahlbauten Zeugnis ab, die bereits im Altertum bekannt waren. In dieser zeit oblag dem Zimmermann nicht nur die Ausführung des Baues, vielmehr vereinte er die Funktion von Architekt, Baumeister und Werkmeister in seiner Person.
Die Zimmermannstracht
Bei keinem Bauhandwerk ist die Tradition der Kleidung so ausgeprägt wie beim Zimmermann. Ihr Anzug bestand seit jeher aus schwarzem Manchestersamt, die Hosen erweiten sich nach unten und verfügten über einem breiten Schlag. Der kurze Rock hatte ebenso Perlmuttknöpfe wie die weit ausgeschnittene Weste über einem weißen, kragenlosen Hemd. Dazu trugen die Gesellen einen breitrandigen Filzhut, den sie auch auf der Baustelle nur selten ablegten. Diese Sitte hatte einen praktischen Grund: Der gro0te Hut schützte den Zimmermann vor der prallen Sonne.
Die Wanderschaft
Früher begaben sich die Gesellen nach ihrer Gesellenprüfung auf eine dreijährige Wanderschaft, um in der Ferne bei anderen Meistern zu arbeiten und ihre Fertigkeiten zu vervollständigen. Dabei durften sie sich ihrem Heimatort nur bis auf 50 Kilometer nähern. Notfälle wie schwere Krankheiten in der Familie ausgeschlossen. Teilweise wird dieser Brauch auch heute noch praktiziert. So kann man hin und wieder einem zünftig gekleideten Zimmerergesellen mit geschnürtem Bündel begegnen.
Gaben statt Lehrgeld
Der Zimmermann gehörte im Mittelalter zu den gefragtesten Arbeitskräften. Nur selten musste für die Ausbildung Lehrgeld bezahlt werden. Oft war vielmehr der Lehrherr zu vielfältigen Leistungen verpflichtet.
Das zünftige Richtfest
Zum Richtfest hat der Bauherr eingeladen. Dem Kreis der Gäste und Teilnehmer gehören an: Bauleute, die bislang am Bau tätig waren, Meister, Gesellen, Lehrlinge und Helfer, Architekt und Bauleiter sowie der Bauherr mit Angehörigen. Das Richtfest ist nach wie vor das ureigene Fest der Werkleute. Die Festteilnehmer versammeln sich vor dem Bauwerk, Falls der Richtkranz noch nicht den First krönt, nehmen die Zimmerleute jetzt den geschmückten Richtbaum in Empfang, um ihn als dann mit kräftigen Schlagen auf den First zu setzten. Er beschwört das Glück für den Bau. Auf dass es alle schütze, die gehen ein und aus.
Der Richtspruch
Richtsprüche entstanden im Mittelalter mit dem Aufkommen der Zünfte und damit des separaten Zimmerhandwerks. In ihnen wird die Freude über das Gelingen des Bauwerks zum Ausdruck gebracht. Man dankt Gott, lobt Handwerker und Planer vermischt mit einer gehörigen Portion Humor und Ironie.
Zum Beispiel:
Zimmermannslieder
Wie viele Handwerkszünfte hatte auch die der Zimmerleute ihre eigenen Lieder, die sich teilweise bis heute gehalten haben. Sie erzählen vom Arbeitsalltag und Berufsstolz der Zimmerer.